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Plastische Chirurgie: Warum es sich lohnt, eine Zweitmeinung einzuholen

Schönheitsoperationen boomen wie nie zuvor: Die weltweite Anzahl an Fettabsaugungen, Brustvergrößerungen und Co. ist im Zeitraum zwischen 2010 und 2016 um satte 68 Prozent gestiegen. Der Grund: Plastische Eingriffe sind kein Privileg der Schönen und Reichen mehr, sondern mittlerweile für weite Teile der Bevölkerung erschwinglich. Möglich wurde dies zum einen durch größeren Wohlstand in den reichen Ländern dieser Welt, zum anderen dadurch, dass sich das Fach weiterentwickelt hat und gute Ergebnisse risikoarm erzielt werden können.

Auch Ärzte spezialisieren sich immer häufiger auf die Plastische Chirurgie. Das liegt vor allem daran, dass das Fachgebiet der Plastischen Chirurgie weniger durch die Zwänge von Krankenkassen und Krankenhäusern eingeengt ist – außerdem generiert die gesteigerte Nachfrage schlicht ein größeres ärztliches Angebot.

Auch in der Plastischen Chirurgie gibt es leider schwarze Schafe

Mit der Anzahl der Plastischen Chirurgen steigt leider auch die Wahrscheinlichkeit, an ein “schwarzes Schaf” zu geraten. Nicht alle Ärzte können als kompetent bezeichnet werden: Ein kleiner Teil der praktizierenden Plastischen Chirurgen denkt nicht vorrangig an das Wohl des Patienten, sondern an das eigene, finanzielle.

Medizinische Risiken werden ausgeblendet und Grundkrankheiten des Patienten ignoriert, die Sinnhaftigkeit eines Eingriffs wird nicht länger hinterfragt. Zu oft redet der Arzt dem Patienten nach dem Mund: Alles, was dieser möchte, wird durchgeführt, egal, ob es den Regeln von Machbarkeit, Proportion und Ästhetik entspricht oder nicht. Bestes Beispiel: Eine Rippenentfernung, die darauf abzielt, die Taille zu verschmälern. Ein Eingriff wie dieser ist extrem komplikationsträchtig und kann sogar lebensgefährliche Folgen nach sich ziehen – immerhin erfüllen die Rippen eine wichtige Schutzfunktion für die inneren Organe. Jeder qualifizierte Arzt würde eine Rippen-OP deshalb ablehnen. Menschen wie Sophia Wollersheim sind jedoch der traurige Beweis dafür, dass einige Chirurgen tatsächlich jeden noch so abwegigen Wunsch ihres Patienten erfüllen.

In Deutschland ist der Titel “Schönheitschirurg” nicht geschützt

Theoretisch darf sich also jeder Mediziner, ob nun HNO-Arzt oder Anästhesist, Schönheitschirurg nennen. Patienten, die einen plastisch-ästhetischen Eingriff vornehmen lassen und dabei sichergehen möchten, dass ihr Arzt kein Scharlatan ist, können sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie informieren. In der DGÄPC darf nur Mitglied werden, wer über den Titel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ verfügt – das schließt neben dem normalen Medizinstudium eine sechsjährige, praxisbezogene Ausbildung auf dem Gebiet der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie mit ein.

Checkliste: Wie erkenne ich einen unseriösen Chirurgen?

Wenn die folgenden Dinge auf Ihren Arzt zutreffen, sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen:

● Der Arzt interessiert sich nicht für Ihre Beweggründe, die OP durchführen zu lassen.
● Der Arzt ignoriert Ihre medizinische Vorgeschichte bzw. fragt gar nicht erst danach.
● Der Arzt schlägt vor, weitere Eingriffe vorzunehmen.
● Der Arzt stellt die anstehende OP als risikolos dar.
● Der Arzt verlangt beim Erstgespräch eine Anzahlung.

Gehen Sie auf Nummer sicher – holen Sie eine Zweitmeinung ein!

Auch wenn keiner der oben erwähnten Punkte auf Ihren Arzt zutrifft – vielleicht entspricht dessen Sichtweise nicht zu einhundert Prozent Ihrer persönlichen Meinung. Die Größe der Implantate, die Form der Nasenspitze; in gewissen Dingen gehen die Ansichten eben auseinander. Das muss nicht heißen, dass dieser Arzt nicht seriös ist, bestimmte Betrachtungsweisen einer Situation sind legitim und berechtigt. In diesem Fall kann es dann nicht schaden, eine Zweitmeinung einzuholen. Vereinbaren Sie einen Termin mit einem weiteren, natürlich ebenso kompetenten Operateur. Eventuell sieht dieser die Sache anders – Sie haben Ihren Doktor gefunden. Mit anderen Worten: Die zweite Meinung kann Ihnen als Patient nur weiterhelfen! Sie minimiert das Risiko, schlecht behandelt zu werden und gibt Ihnen das gute Gefühl, von Ihrer Entscheidung – sei es nun für oder gegen eine OP – absolut überzeugt zu sein.

Bild: Karolina Grabowska via Pexels

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