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Schönheitsoperation mit hoher Verantwortung – was geht, was geht nicht?

Was nicht passt, wird passend gemacht – das zumindest wollen Werbung, Mode und Medien uns mitteilen. Das Streben nach Perfektion wird aber genau dann gefährlich, wenn es um den eigenen Körper geht; schließlich sind auch die kleinsten ästhetischen Eingriffe immer mit Risiken verbunden.

“Einmal Lippen wie Angelina Jolie, den Busen von Daniela Katzenberger und einen Hintern wie Jennifer Lopez, bitte!”

Schönheitsoperationen boomen in Deutschland wie nie zuvor. Allein im Jahr 2013 legten sich 343.000 Deutsche unters Messer, Tendenz weiterhin steigend. Ein verantwortungsvoller Arzt hat dabei die Pflicht, seine PatientInnen über möglichen Konsequenzen einer Operation aufzuklären und muss auch im Vorfeld klare Grenzen setzen. Immer wieder kommen Schönheits-OPs gar nicht erst in Frage. Wir sagen nein, wenn bestimmte Faktoren vorliegen.

“Ich möchte ein neuer Mensch werden”

Dies gilt zum Beispiel dann, wenn der Patient unter einer psychischen Erkrankung leidet. Die Korrektur des Körpers soll dann Leiden lindern, die tief in der Psyche verankert sind. Aber: Niemand wird nach einer Schönheitsoperation ein neuer Mensch. Im Gegenteil, ein Eingriff würde den Patienten möglicherweise noch darin bestärken, sich nicht mit dem eigentlichen Problem zu beschäftigen. Bei der Aufarbeitung der Ursachen kann ein Psychotherapeut helfen – nicht aber der Schönheitschirurg.

“Mein Freund hat gesagt…”

Der Einfluss des Partners wird häufig unterschätzt. Der Patient findet sich eigentlich ganz OK, aber der Partner wird zum Promotor eines Eingriffs, den der/die Betroffene gar nicht will . Diesen Fall muss der Arzt durch gezieltes Nachfragen ausschließen. Sind vielleicht die speziellen Vorlieben des Ehemanns der Anlass für eine Brustvergrößerung? Dann kommt eine OP nicht infrage. Schließlich bestimmt jeder Mensch allein über seinen eigenen Körper, muss sich darin wohlfühlen – und nur er trägt die Folgen des Eingriffs.

Falsche Erwartungen an einen Eingriff

Hat der Patient unrealisierbare Erwartungen, muss der Arzt auch hier aufklären: Nicht alles ist technisch-chirurgisch machbar.
Eine plastische Operation ist kein Friseur-Besuch, bei dem das Vorgehen beliebig ist. Ein chirurgischer Eingriff hat Regeln, die befolgt werden müssen, sonst wird das Ergebnis schrecklich. Unrealistisch ist der Wunsch eines Patienten, wie dieses oder jenes Promi-Idol auszusehen. Eine Operation muss die Individualität eines Menschen unterstreichen und nicht eine andere Person kopieren.

Eine Operation ist kein Lifestyle-Produkt!

Ein Eingriff ist zu ernst, um ihn auf die leichte Schulter zu nehmen. Jeder Patient sollte sich der Risiken bewusst sein, die er eingeht, wenn er oder sie sich für eine Schönheitsoperation entscheidet. Es gibt auch Fälle, bei denen operative Korrekturen medizinisch notwendig sind. Dazu zählen beispielsweise funktionelle Einschränkungen oder Deformierungen durch Unfälle oder nach Krankheiten. Das sehen auch die Krankenkassen so und übernehmen in der Regel die Kosten für solche Operationen: Frauen, denen beispielsweise aufgrund einer Krebserkrankung eine Brust entfernt wurde, können die Brust durch eine OP wieder aufbauen lassen. Auch Brustverkleinerungen aufgrund chronischer Rückenschmerzen werden von den Krankenkassen meist übernommen.

Weglassen: Der Eingriff am Körper sollte immer das letzte Mittel sein.

Dass eine plastische Operation nicht in die Kategorie “Wellness-Tag” passt, zeigen Patienten unseres Vereins placet e.V. Hier helfen ich und andere ehrenamtliche Kollegen Kriegsopfern und Opfern von Folter oder Terror, die unter schweren Entstellungen leiden. Diesen Menschen kann eine Operation – zum Beispiel die Rekonstruktion einer Nase oder von anderen Teilen des Gesichts – durchaus dabei helfen, wieder in ein normales Leben zurückzufinden.

Ein Wunschkonzert sollten Sie bei einem verantwortungsvollen Mediziner niemals erwarten – obwohl wir Wünsche ernst nehmen. Deswegen beraten wir Sie gerne und umfassend. Rufen Sie uns an, wir beantworten Fragen und vereinbaren auch gern ein persönliches Gespräch!

 

Ein Rundgang durch unsere Klinik am Wittenbergplatz

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